Betrug ist im Internet leider allgegenwärtig. Shops oder Kleinanzeigen locken beispielsweise mit tollen Angeboten, schicken die Ware aber nie ab. Tipps, wie Jugendliche sich im Fall eines Internetbetrugs wehren können.
Im Internet ist fast alles nur einen Klick entfernt. Ein Konto eröffnen, die Ferien buchen oder einkaufen. Diese Möglichkeiten nutzen Jugendliche und junge Erwachsene intensiv. So kaufen gemäss einer Studie der Universität Zürich von 2021 (PDF) 96 Prozent der 14-19-jährigen und 86 Prozent der 20-29-jährigen einen Teil ihrer Konsumgüter online ein.
Je mehr online eingekauft wird, desto attraktiver wird das Geschäft aber auch für Betrügerinnen und Betrüger. «Statistiken zeigen, dass junge Menschen vor allem von Betrug auf Kleinanzeigen-Plattformen betroffen sind», sagt Chantal Billaud, stellvertretende Geschäftsleiterin der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP).
Häufige Betrugsmaschen auf solchen Plattformen sind sogenannte Scheinwaren oder gefälschte Markenartikel. Nach der Vorauszahlung erhält man entweder ein Fake-Produkt oder gar nichts. Im schlimmsten Fall versuchen die Betrüger, auch die Bankdaten zu erbeuten.
Umso wichtiger ist es, zu wissen, woran man diese und weitere Betrugsmaschen im Internet erkennen kann. Dieser Artikel zeigt auf, welches die häufigsten Maschen sind und woran man sie erkennen kann.
Prävention ist der beste Schutz
Der beste Schutz vor Betrug im Internet ist Prävention. Wer etwa auf verschlüsselte Internetverbindungen achtet und keine Kontodaten in Mails oder Chats preisgibt kann viele Betrugsmaschen abwehren.
Bei minderjährigen Kindern ist es zudem wichtig, dass Eltern die Übersicht darüber behalten, wofür der Nachwuchs im Internet wie viel Geld ausgibt. In regelmässigen Gesprächen kann man die Risiken diskutieren und konkrete Angebote oder Webseiten allenfalls gemeinsam überprüfen.
6 Tipps zum Schutz vor Betrug im Internet
Ist man online unterwegs, lässt sich das Risiko eines Internetbetrugs nicht ganz ausschliessen. Aber mit einigen wenigen Vorsichtsmassnahmen kann man es stark reduzieren. Sechs wichtige Tipps zum Schutz vor Internetbetrug.
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Opfer eines Internetbetrugs – was nun?
«Man sollte umgehend zur Polizei gehen und Anzeige erstatten», rät Chantal Billaud. Dazu sei es wichtig, dass man alle vorhandenen Informationen zum Betrugsfall zusammenträgt und auf den Posten mitnimmt. Das sind beispielsweise die E-Mail-Adressen und den gesamten E-Mail-Verkehr oder Whatsapp-Nachrichten von den Betrügern sowie allfällige Belege oder Dokumente.
Ob sich diese Mühe schlussendlich lohnt, ist aber nicht sicher. Gemäss den Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS) wurden 2021 nur rund die Hälfte aller Fälle von betrügerischen Online-Shops und Kleinanzeigen-Angeboten aufgeklärt. Besonders, wenn die Betrüger im Ausland sind, ist die Verfolgung kompliziert. «Oft können keine Ermittlungen aufgenommen werden oder sie verlaufen wegen fehlender Rechtshilfe im Sand», sagt Chantal Billaud.
Anzeige erstatten ist auch bei Internetbetrug zentral
Die Chancen, bereits überwiesenes Geld wieder zurück zu erhalten, sind in der Regel ebenfalls gering. Es lohnt sich jedoch, die eigene Bank umgehend zu informieren, wenn ein Betrug festgestellt wird. Dabei gilt: je früher, desto besser. So kann eine Zahlung unter Umständen noch rückgängig gemacht werden.
Nichtsdestotrotz ist es sinnvoll und wichtig, dass Opfer von Betrugsmaschen in jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstatten. «Denn», so Chantal Billaud: «die Strafverfolgung kann nur neue Ermittlungsansätze finden und Erfolge verzeichnen, wenn sie Kenntnis von Delikten hat.»
Vorgehen nach einem Internetbetrug
- Sofort die eigene und die Empfängerbank informieren um die Zahlung allenfalls zu stornieren.
- Alle Dokumente, Chat-Nachrichten, E-Mails, Belege etc. sammeln und sichern.
- Anzeige bei der Polizei des Wohnkantons erstatten.
- Persönliches Umfeld informieren und auf die Problematik sensibilisieren.
Weitere Informationen
Melden Sie betrügerische Angebote auf der Webseite des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit.
Mehr Tipps und Hinweise, wie man Fake-Shops und illegale Angebote im Internet erkennt, finden Sie auf den Webseiten der SKP und des gemeinnützigen Verbands «Stop Piracy»:
SKP – Betrugsversuche auf Online-Marktplätzen erkennen
Stop Piracy – Gefälschte Produkte erkennen