Sobald Kinder und Jugendliche über Mittag nicht mehr zuhause essen, brauchen sie ein Essensgeld. Doch wieviel darf die auswärtige Verpflegung kosten? Tipps für Eltern.
Essensgeld – wieviel ist genug?
Spätestens mit dem Beginn der Lehre oder dem Eintritt in die Mittelschule ist es bei vielen Kindern soweit: Sie essen nicht mehr jeden Tag zu Hause und müssen sich auswärts verpflegen. Für Eltern stellt sich dann oft die Frage: Wieviel Geld braucht mein Kind fürs Essen und für kleine Snacks zwischendurch?
Die Antwort ist abhängig von den Verpflegungsmöglichkeiten vor Ort, dem Familienbudget und den Anzahl Tagen, an welchen sich das Kind auswärts verpflegen muss. Kann das Kind hingegen zum Beispiel ein bis zwei Tage in der Woche für den Zmittag nach Hause kommen oder etwas von zu Hause mitnehmen, verringert sich das benötigte Essensgeld pro Monat stark.
Die Höhe des Essensgelds individuell bestimmen
Idealerweise schätzen Eltern zunächst die Situation vor Ort ab:
- Welche Verpflegungsmöglichkeiten gibt es in der Schule und deren Umgebung?
- Wie ausgewogen ist das Mittagessen an den verfügbaren Standorten?
Hat die Bildungsstätte des Kindes eine eigene Mensa, die eine ausgewogene Küche anbietet, ist das in der Regel ein guter Ausgangspunkt zur Bestimmung des Essensgelds. In vielen Mensen kostet ein Mittagessen für Schülerinnen und Schüler zwischen 7 und 10 Franken. Es ist sinnvoll, auf diesen Betrag noch eine kleine Reserve dazu zu rechnen, damit sich das Kind ab und zu etwas gönnen kann. Etwa ein kleines Dessert oder ein etwas teureres Essen ausserhalb der Schule.
Bietet die Bildungsstätte keine eigenen, vergünstigten Verpflegungsmöglichkeiten an, ist in der Regel mit etwas höheren Kosten zu rechnen. Ein Betrag zwischen 10 und 12 Franken pro Tag, an dem das Kind auswärts isst, ist realistisch.
Schlussendlich ist der «richtige» Betrag für das Essensgeld individuell und abhängig von persönlichen Vorlieben. Es kann helfen, einige Wochen lang zu notieren, wie viel Geld das Kind tatsächlich für sein Essen ausgibt. Anschliessend kann die die Höhe des Essensgelds allenfalls angepasst oder die Verpflegungssituation erneut diskutiert werden.
Essensgeld optimal überweisen
Für die Überweisung des Essensgelds gibt es verschiedene Möglichkeiten mit jeweils eigenen Vor- und Nachteilen.
Bargeld ist die klassische Möglichkeit, das Essensgeld auszuzahlen. Das Kind behält viele Freiheiten und weiss mit einem Blick ins Portemonnaie, wie viel Geld noch übrig ist. Aber Eltern können bei dieser Variante nicht direkt kontrollieren, ob der Nachwuchs das Geld auch wirklich für Essen ausgegeben hat oder für etwas anderes.
Eine weitere Option ist die Prepaid-Kreditkarte. Eltern können auf eine Prepaidkarte regelmässig das Essensgeld laden und behalten das Budget des Nachwuchses so im Griff. Zudem kann das Kind das Essen auch mit Hilfe von Apps wie beispielsweise Twint oder Revolut bezahlen. Allerdings werden Kreditkarten nicht überall akzeptiert und es sind zum Teil happige Gebühren pro Transaktion fällig.
An vielen Schulen gibt es aufladbare (Legi-)Karten, mit denen das Kind den Zmittag in der Mensa bezahlen kann. Auch bei dieser Option können Eltern die Ausgaben des Kindes kontrollieren. Dafür gilt die Karte nur für die Mensa der Schule. Will das Kind sich anderswo verpflegen oder einen kleinen Snack kaufen, hilft ihm diese Karte nicht weiter.
Eine weitere Option sind Bons und Gutscheine, wie beispielsweise Lunch-Checks. Sie vereinfachen das Budgetieren und Planen, da das Essensgeld nur fürs Essen reserviert ist. Nachteil dieser Option ist, dass das Kind sie nur bei den teilnehmenden Restaurants einlösen kann.
Essensgeld als Teil des Jugendlohns
Eine durchaus sinnvolle Möglichkeit ist, das Essensgeld nicht separat auszuweisen und auszubezahlen. Vielmehr können es Eltern direkt dem Taschengeld oder dem Jugendlohn anrechnen. Das bedeutet im ersten Moment eine Erhöhung des Betrags. Und gleichzeitig muss der Nachwuchs mehr Eigenverantwortung übernehmen und einen neuen Budgetposten selbstständig verwalten.