Kind hebt digital ausbezahltes Taschengeld von Bankautomaten ab.

Bargeldloses Taschengeld? Diese Möglichkeiten gibt es

Jan Krumnacker 6 Minuten

Den Kindern das Sackgeld in bar zu geben, ist heute in vielen Familien die Regel. Aber der Zahlungsverkehr ist immer stärker von der Digitalisierung geprägt. Um dem Nachwuchs das bargeldlose Bezahlen zu ermöglichen, können ein Konto oder Apps eine Alternative fürs Sackgeld sein.

Sackgeld ist sinnvoll für Kinder

Regelmässiges Taschengeld leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass Kinder und Jugendlichen den Umgang mit Geld lernen. Mit eigenem Geld können sie bereits in jungen Jahren verantwortungsvolles Haushalten üben. Dazu gehört beispielsweise, dass sie Preise vergleichen, auf eine grosse Ausgabe hin sparen oder ein Budget einhalten.

Jugendlichen das Taschengeld bargeldlos überweisen?

Heute gehören bargeldlose Zahlungsmittel fest zum Alltag. Sie sind auch für Kinder und Jugendliche allgegenwärtig. Nicht zuletzt bewegen sich Kinder in der Regel viel natürlicher in der digitalen Welt als es ihre Eltern im gleichen Alter taten. Das Bedürfnis, ohne Bargeld einkaufen und bezahlen zu können, nimmt deshalb auch bei Jugendlichen zu.

Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch verstärkt. Das bedeutet, dass sich auch die Eltern intensiv mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie sie ihren Kindern das Taschengeld geben wollen. Und ab wann ein Wechsel weg von Bargeld Sinn macht.

Ab welchem Alter lassen Schweizer Eltern ihre Kinder bargeldlos bezahlen?

Viele Eltern trauen ihren Kindern bereits mit 6 Jahren zu, das Wesen von Geld als Zahlungsmittel zu verstehen. Bei der Frage, aber ihre Kinder ohne Bargeld bezahlen dürfen, ist ein Grossteil der Erziehungsberechtigten allerdings deutlich vorsichtiger. Trotz fortschreitender Digitalisierung trauen sie ihrem Nachwuchs im Mittel erst ab 16 Jahren das Halten einer eigenen Bankkarte zu. Das ergab die Sackgeld-Studie (PDF) der Credit-Suisse, die in Zusammenarbeit mit ProJuventute durchgeführt wurde.

Ab dem Teenageralter Alternativen zu Bargeld prüfen

Soll das Taschengeld bar oder bargeldlos ausbezahlt werden? In den ersten Jahren ist die Antwort klar. Jüngeren Kindern sollten Eltern das Taschengeld bar aushändigen. Mit Banknoten und Münzen können die Kleinen einfacher rechnen und sich besser vorstellen, wie viel Geld sie tatsächlich haben. Zudem gibt es vonseiten der Banken meist Altersbeschränkungen für die Nutzung digitaler Zahlungsmittel.

Kinder beobachten aber selbstverständlich, wie Erwachsene im Alltag mit Karte oder Handy bezahlen. Es ist deshalb wichtig, ihnen schon in jungen Jahren zu erklären, wie eine bargeldlose Transaktion funktioniert und dass es sich dabei um echtes Geld handelt.

Mit zunehmendem Alter und grösserem Taschengeld macht es Sinn, über eine bargeldlose Überweisung des Taschengelds oder Jugendlohns nachzudenken. Denn die Digitalisierung macht auch vor dem Geld nicht halt. Ein grosser Teil der Transaktionen wird heute bargeldlos getätigt.

Ab wann können Kinder mit bargeldlosem Taschengeld umgehen?

Grund genug also, dem eigenen Nachwuchs den Zugang zu digitalem Geld zu ermöglichen und ihn aktiv im Umgang damit zu schulen. Wann ein Kind bereit für bargeldloses Taschengeld ist, ist immer individuell. Wichtig ist, dass das Kind zuvor bereits selbständig Erfahrungen im Umgang mit dem eigenen Geld sammeln konnte.

Und klar ist auch: Eltern und Kinder müssen sich beim Wechsel wohlfühlen. Fällt der Entscheid für den Umstieg auf digitales Taschengeld aus, haben Eltern grundsätzlich zwei Möglichkeiten – mit einer direkten Überweisung auf ein Konto oder via Bezahl-App.

Taschengeld direkt auf das Konto einzahlen

Spätestens ab dem Teenageralter ist ein eigenes Konto inklusive Onlinebanking für viele Jugendliche sinnvoll. Die meisten Banken bieten hierfür spezielle Jugendkonten an. Damit kann der Nachwuchs erste Transaktionen wie zum Beispiel Zahlungen mit der Bankkarte und Bezahl-Apps wie Twint oder Daueraufträge auf das Sparkonto tätigen.

Im E-Banking werden sämtlich Geldflüsse übersichtlich dargestellt. Das hilft dem Nachwuchs, den Überblick über seine Finanzen zu behalten. Wichtig ist auch, dass die Eltern die Ausgaben und Einnahmen regelmässig mit ihren Kindern besprechen.

Spezielle Taschengeld-Apps bieten zusätzliche Funktionen für Eltern und Kinder. So können Kinder Sparziele einfach auf dem Handy definieren, ihren Sparfortschritt verfolgen und den Überblick über ihre Finanzen behalten. Eltern wiederum können in vielen Apps die Ausgaben ihrer Kinder überwachen und Limiten definieren.

Kinder beim Taschengeld mit einbeziehen

Wie auch bei der Höhe des Taschengelds gilt auch bei der Wahl, wie das Geld überwiesen wird: Gemeinsames Einvernehmen ist zentral. Beziehen die Eltern ihre Kinder mit in die Entscheidungen ein, fördert das ein bewusstes Konsumverhalten beim Nachwuchs und das gegenseitige Vertrauen.